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Triumph in Oggersheim - SZ online vom 08.06.2017

08. 06. 2017

Classic-Kegeln. Ein freies Pfingstwochenende verspricht Erholung. Mit der Familie oder Freunden. Meistens zumindest. Aber nicht so für die Kegelfans aus Lückersdorf-Gelenau, SG-Abteilungsleiter Manfred Schlotter und die Anhänger vom Baruther SV. Die nahmen schon vor Pfingsten die über 600 Kilometer lange Anreise zur Kegelanlage in Ludwigshafen-Oggersheim auf sich, wo die Deutschen Jugendmeisterschaften 2017 ausgetragen wurden.

Vergangenen Dienstag war Schlotter mit seiner Frau schon längst wieder im heimischen Kamenz angekommen – und urlaubsreif. „Wir fahren jetzt erst mal eine Woche weg“, sagte der 64-Jährige, der die sensationellen Erfolge seiner Nachwuchssportler selbst erst einmal verarbeiten muss. Seit 1990 hat er die Kegelabteilung der SG Lückersdorf-Gelenau aufgebaut, ist Abteilungsleiter und Trainer – und jetzt fahren seine Nachwuchssportler seit drei Jahren einen Erfolg nach dem anderen ein.

 

Premiere für Kreiskeglerverband

 

Manuel Hübner wurde 2014 als Gastspieler für Baruth Dritter bei der Deutschen Meisterschaft. 2015 gab es DM-Platz fünf für den SG-Sportler. Und das Lückersdorfer Team holte im gleichen Jahr DM-Bronze in der B-Jugend. Was nun aber in Ludwigshafen-Oggersheim abging, das gab es noch nie im Kreiskeglerverband (KKV) Bautzen. Und KKV-Vorsitzender Ronny Schmidt strahlte. „Nach Gold mit der Mannschaft hat Kai Oswald auch Gold im Einzel der U 14 gewonnen. Das hat es bei uns noch nie gegeben“, war Schmidt vom doppelten Triumph des Gelenauers total begeistert.

 

Fans aus ganz Sachsen feuerten Oswald bei seinem Erfolg am Pfingstmontag an, als er im Finale auf der letzten von vier zu spielenden Bahnen sein Vorsprung verteidigte und nach 120 Wurf mit 570 Kegeln – übrigens das beste Einzelergebnis der U 14-DM – auf insgesamt 1 123 Holz kam und Gold holte. „Der Titel vorher mit dem Team hat mich aber noch mehr gefreut“, meinte der 14-Jährige, der als Gastspieler drei Tage zuvor bereits den Baruther SV zur Deutschen Meisterschaft geführt hatte. Die schien nach den ersten drei Spielern schon in weite Ferne gerückt zu sein – bis Oswald kam.

 

KKV-Chef Ronny Schmidt berichtete über den schier unglaublichen Verlauf dieser Mannschaftsmeisterschaft. „Der Baruther SV 90 erspielte zunächst mit seinem jüngsten Teilnehmer Konrad Penzholz 497 Holz. Das war Platz acht. Paul Schöpke kam auf 470 Kegel, was zur Halbzeit Rang sieben bedeutete. An vorletzter Position spielte Fabian Riedel 485 Holz und brachte die Mannschaft auf Platz sechs. Die Medaillenränge schienen unerreichbar, aber Schlussspieler Kai Oswald konnte mit der Tagesbestleistung von 563 Kegeln die Baruther Mannschaft an die Spitze führen.“ Die wurde dann mit insgesamt 2 015 Kegeln und acht Holz Vorsprung Deutscher Meister.

 

Und der Lückersdorf-Gelenauer Abteilungsleiter Manfred Schlotter konnte sich nach vier anstrengenden Tagen dann auch zufrieden auf den Heimweg machen. „Kai hat in Ludwigshafen mit Silvan Meinunger den gerade erst gekürten Weltmeister der U 14 aus Thüringen geschlagen. Der war am ersten Tag nur ein Holz hinter ihm. Ich war auf jeden Fall total überrascht, dass Kai diese Meisterschaft gewonnen hat.“

 

Aber es gibt noch mehr gute Neuigkeiten bei der SG Lückersdorf-Gelenau. „Wir bekommen jetzt Fördergelder für den Ausbau unserer Kegelbahn“, freut sich Schlotter, der schon in wenigen Monaten auf vier Bahnen die Kugeln rollen lassen möchte. Was auch dringend nötig ist – bei rund 70 Sport- und Freizeitkeglern in seinem Verein. Und für das neue 120-Wurf-System ist das auch entscheidend. Denn das kann man nur auf mindestens vier Bahnen spielen, weswegen die SG-Männermannschaft zuletzt auch immer nach Kamenz ausweichen musste – und trotzdem in die 2. Verbandsliga aufgestiegen ist. „Beim neuen elektronischen System kann man dann jederzeit ablesen, wie der Stand in den direkten Duellen gerade ist und wer eine Bahn gewonnen hat. Mir gefällt diese neue Spielweise“, sagt Schlotter und ergänzt: „Mit diesem System ist unser Sport allerdings auch anstrengender geworden, wie ich finde. Aber wir bei der SG Lückersdorf-Gelenau spielen nur nach dem neuen System.“

 

Nachwuchstalent Kai Oswald übrigens kegelt schon seit der ersten Klasse bei Manfred Schlotter. „Inzwischen haben auch seine jüngere Schwester Nancy und sein neunjähriger Bruder Nick bei der SG mit Kegeln angefangen“, freut sich der Trainer über einige weitere Neuzugänge. Und natürlich freut er sich über die gute Zusammenarbeit mit dem Baruther SV. „Das klappt schon seit drei Jahren recht gut. Und wenn man im Mannschaftsbereich bei der Deutschen Meisterschaft was werden will, dann muss man hier zusammenarbeiten.“

 

1 400 Aktive in 48 Vereinen

 

Auch KKV-Schatzmeister Karsten Bergel freut sich über die Erfolge seiner Sportler: „Wir als Kreiskeglerverband sind sehr stolz, bei unseren 48 Vereinen mit rund 1 400 aktiven Sportlern Titelträger wie Kai Oswald in unseren Reihen zu haben.“ Bleibt das Abschneiden der anderen Nachwuchsspieler des KKV Bautzen nachzutragen. Die Jungs der U 18 von der SG Lückersdorf-Gelenau wurden im Mannschaftsturnier Siebenter mit 2 074 Holz.

Im Einzelturnier der U 14 wurde Marie Schoele vom SV 1896 Großdubrau mit 1 017 Holz Siebente. Nico Lehmann (KV Bautzen 1951) belegte mit 1 060 Kegeln und 63 Zählern Rückstand auf Kai Oswald Platz fünf. Konrad Penzholz vom Baruther SV schied als 16. nach der Vorrunde aus. U 18-Landesmeister Herbert Penzholz aus Baruth konnte sein gutes Abräumergebnis aus der Vorrunde nicht wiederholen und kam im Finale mit insgesamt 1 118 Holz auf den sechsten Platz.

 

Bild zur Meldung: Kai Oswald mit Trainer Manfred Schlotter

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